Freiheit - Bobby

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Freiheit

Es tut so unglaublich weh.
Wir hören ihn immer noch durch die Wohnung trapsen. Wir schauen auf die leere Stelle, an der sein Körbchen stand. Wir passen auf, wenn wir vom Sessel aufstehen, das wir ihn nicht treten, solle er da grade liegen.

Ich habe alle Bilder zusammen getragen, die auf dem Handy und in irgendwelchen Clouds gespeichert waren.
Wir teilen die Erinnerungen und merken jetzt erst, wie sehr unser Leben durch Bobby bereichert wurde.
Wieviel uns dieser Hund gegeben hat. Die Erinnerungen sind tröstlich. Ja auch wir haben ihm all unsere Liebe gegeben, Bedingungslos lieben, Bobby hat es uns vorgemacht.
Wir sind unendlich dankbar dafür.

Mit unserer Freiheit wissen wir noch nicht viel anzufangen.
Ja was auch? Es ist Lockdown, wir können nirgends hin, nicht mal schwimmen gehen. Und wenn es nicht so wäre, was würden wir jetzt am Liebsten tun?
Wir sprechen es nicht laut aus. Jan sitzt am PC und schaut sich Bulli Videos an. Ich schaue mir auch alles mögliche über Hunde an, und lese das Buch von Elli Radinger: Die Weisheit alter Hunde.
Ein wundervolles Buch, das mir aus der Seele spricht. Wie konnte ich je in Betracht ziehen, nie wieder einen Hund zu haben und wir sprechen es endlich aus: Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos. (frei nach Loriot)

Aber wir warten noch. Nochmal ein Bulli? Er würde uns immer schmerzlich an Bobby erinnern, sich vielleicht sogar vergleichen lassen müssen?
Ein Mini Bullterrier vielleicht?
Bobby hat als reinrassiger Bulli aus guter Zucht mit edlem Stammbaum damals 800 Euro gekostet. Dank Coroana, kostet ein reinrassiger Welpe inzwischen von 2000 Euro aufwärts.
Vielleicht sind aber auch die Tierheime nach Corona voll mit Hunden, die dann keiner mehr will? Wir haben ja keine Eile.
Ich schaue mir auch kleine Mischlingswelpen an. Ja, kann ich mir auch gut vorstellen. Ich denke es diesmal auch weiter, denn ich weiss, nicht nur Welpen trägt man die Treppe rauf und runter, auch einen alten Hund muss man dann tragen können.
Aber ich weiss, das Jan nicht viel von so kleinen Doggies hält. Er identifiziert sich wohl zu sehr mit seinem Hund, das war ja schon vor 10 Jahren so ein Drama wo seine Eier ab sollten, die von Bobby nicht Jans ;-)

Na ja, wir schwelgen in Erinnerungen und hoffen, das wir im April wenigstens wieder auf den Campinplatz dürfen, raus in die Natur, mitten im Wald und am Meer. da bekommt man den Kopf frei.



Da müssen wir nach den letzten Stürmen auch endlich wieder hin und nach dem Rechten sehen.
Selbst beim Camping kommt das Gefühl auf, ohne Hund macht es keinen Sinn.
Jetzt am Sonnatg, am 14. Februar waren wir da. Alles in Ordnung, alles steht und es kommt doch schon ein wenig Freude auf.
Es gibt hier 4 oder 5 Wohnwagen die auch im Winter bewohnt werden, die haben ihren festen Wohnsitz hier angemeldet.
Ganz schön mutig, denn leicht stelle ich mir das nicht vor, obwohl ich eigentlich auch gern so leben würde.

Der Hund unserer dort lebenden Nachbarin hat aufgepasst und meldet uns, als wir unser Vorzelt kontrollieren.
Man unterhält sich, sie hat zwei kleine Hunde die uns um die Füsse wuseln und gestreichelt werden wollen.

Völlig unerwartet eine Überraschung: sie haben Welpen bekommen, 4 Stück, jetzt 2,5 Wochen alt.
Muss ich natürlich ansehen! Erst ich dann Jan.
So goldig, winzige,  kleine handvoll Hunde.
Wir stehen wieder draussen und Jan fragt mich nur: welcher?

Ja, hier fängt eine neue Geschichte an. Ich bin glücklich! Jan ist glücklich. Jetzt brauchen wir nur noch warten, bis Mitte April bis Hoshy bei uns einziehen kann.

 
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